Ungarn › Bahnstrecken
Waldbahn Királyrét
760 mm
Kismaros - Királyrét
Kismaros
Szokolya
Am Anfang des 20. Jahrhunderts befand sich ein Waldbahnnetz von insgesamt mehr als 200 km im Börzsönygebirge. Diese Strecken dienten
wirtschaftliche Zwecken: die kleinen Züge transportierten Holz und Stein aus den Bergen zu Sägewerken, normalspurigen Bahnstationen oder Häfen an der Donau. Die Holztransport-Nebenstrecken wurden je nach Bedarf der Holzgewinnung auf- und abgebaut, so das volle Netz von ca. 200 km war nie gleichzeitig im Betrieb.
Als erste der Schmalspurbahnen im Börzsöny wurde 1893 die heutige Waldbahn Királyrét gebaut - mit 600 mm Spurweite, zwischen Kismaros und der Verladestation Adolf-kút (hier liegt heutzutage der "Cseresznyefa Parkplatz", am Ende der öffentlichen Strasse nordwestlich von Királyrét). Die Aufgabe der Bahn war anfangs der Holztransport, später hat sie auch Steinbrüche bedient. Dafür musste auch eine Nebenstrecke gebaut werden. Am südlichen Ende der Waldbahn wurden die Verknüpfung zur MÁV-Station von Verőce, und die zum Hafen gebaut. Nachdem die Steinbrüche im Jahre 1941 geschlossen worden waren, wurde wieder nur Holz auf der Bahn transportiert. Dafür wurde eine neue Nebenstrecke Richtung Nordosten gebaut. Inzwischen wurde die Waldbahn im Jahre 1945 verstaatlicht, und der staatlichen Forstwirtschaftsunternehmen übergeben.
Die Schmalspurbahn wurde 1954 für den fahrplanmäßigen Personenverkehr auf der Strecke Kismaros - Királyrét - Cseresznyefa eröffnet - werktags fuhren die Züge von Kismaros nur bis Királyrét. 1976 wurde die Bahn in eine Pioniereisenbahn umgewandelt. Dem regen Verkehr und der Schaden des niederschlagsreichen Frühling von 1978 zufolge musste die Linie schliesslich geschlossen werden. Bis 1981 wurde sie voll rekonstruiert, und auf 760 mm umgespurt. Die Nebenstrecken wurden abgebaut, die Endstation wurde Királyrét. Die neue Spurweite benötigte neue Fahrzeuge: Diesellokomotiven der Baureihe Mk48 und Personenwagen wurden von der geschlossenen Schmalspurbahn der Region Hegyköz hier gebracht. Die Lokomotiven stehen bis heute im Dienst - ausgenommen eine, die in den 90-er Jahren der Zillertalbahn verkauft wurde, und eine, die seit langem nicht mehr betriebsfähig ist.
Nach der Wende wurde der Berufsverkehr vom Dorf Szokolya auf Busse umgestellt. Der schwache Verkehr und die Unsicherheit der wirtschaftlichen Lage haben am anfang der 90-er Jahren dazu geführt, dass der Zugverkehr mehrmals eingestellt werden musste. Bis zur Jahrtausendwende konnte die Lage der Schmalspurbahn endlich stabilisiert werden, seitdem findet man hier - neben anderen Entwicklungen - sogar neu erworbene und neu gebaute Fahrzeuge (siehe unten).
Heutzutage verkehren die Züge auf der 11,5 km langen Strecke zwischen Kismaros und Királyrét. Die Bahn dient ausschließlich touristische Zwecke und wird im Aufrag der Ipoly Erdő AG von der Börzsöny 2020 Gmbh betrieben.
Quellen:
Nemoda István - Tusnádi Csaba Károly: A Börzsönyi Gyermekvasút
Webseite der Waldbahn Királyrét
Die Dampflok 490 2004 - namens Morgó - wurde 2003 aus der in Siebenbürgen (Rumänien) liegenden Stadt Broos (Orăştie) gekauft. Sie wurde 1953 in Reschitz (Reşiţa, Rumänien) gebaut. Sie verkehrt an Festtagen und zu besonderen Anlässen, außerdem befördert sie Sonderzüge. Darüber informiert die offizielle Webseite der Waldbahn Királyrét regelmäßig.
Die grünen Wagen wurden seit 2003 im Werkstatt Paphegy, mit Verwendung von Güterwagen-Untergestellen gebaut.
Királyrét
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